Einleitung: Anwaltskosten im Arbeitsrecht verstehen
Wer im Arbeitsleben mit Konflikten konfrontiert ist – etwa bei einer Kündigung, Abmahnung oder Lohnforderung – fragt sich schnell: Was kostet ein Anwalt im Arbeitsrecht? In diesem Beitrag zeigen wir, wie sich die Anwaltskosten im Arbeitsrecht zusammensetzen, welche Faktoren sie beeinflussen und mit welchen typischen Beträgen Sie rechnen können.

1. Wie setzen sich die Kosten für einen Anwalt im Arbeitsrecht zusammen?
Die Kosten orientieren sich hauptsächlich am Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG). Entscheidender Faktor ist der Streitwert – also der wirtschaftliche Wert des Streits. Beispiel: Bei einer Kündigungsschutzklage entspricht der Streitwert meist drei Bruttomonatsgehältern.
Typische Bestandteile der Kosten:
- Erstberatungsgebühr (max. 190 € netto für Verbraucher)
- Verfahrensgebühr (z. B. 1,3-fache Gebühr nach RVG)
- Terminsgebühr (z. B. 1,2-fach)
- Einigungsgebühr bei einem Vergleich
- Auslagenpauschale (20 €)
- Umsatzsteuer (19 %)
2. Was kostet eine Erstberatung im Arbeitsrecht?
Die Erstberatung ist gesetzlich gedeckelt: Verbraucher zahlen maximal 190 € netto, also rund 226 € brutto. Viele Kanzleien bieten zudem kostenlose Ersteinschätzungen an.
3. Typische Kostenbeispiele bei arbeitsrechtlichen Klagen
Streitwert | Fallbeispiel | Anwaltskosten (ca.) |
---|---|---|
4.000 € | Lohnforderung (2x 2.000 € Gehalt) | 560 € |
9.000 € | Kündigungsschutzklage (3x 3.000 €) | 2.100 € |
30.000 € | Längerer Prozess mit Vergleich | 3.600 € |
4. Wer trägt die Kosten im Arbeitsgerichtsprozess?
In der ersten Instanz vor dem Arbeitsgericht trägt jede Partei ihre Anwaltskosten selbst – unabhängig davon, wer gewinnt. Gerichtskosten entstehen nur bei Urteil, nicht bei einem Vergleich.
5. Gibt es Möglichkeiten zur Kostenübernahme?
- Rechtsschutzversicherung mit Arbeitsrecht-Baustein
- Prozesskostenhilfe (PKH) bei geringem Einkommen
- Gewerkschaften oder Berufsverbände übernehmen oft die Kosten
Fazit: Anwaltskosten im Arbeitsrecht sind planbar
Die Anwaltskosten im Arbeitsrecht lassen sich mit dem RVG transparent berechnen. Wer seine Rechte kennt und rechtzeitig juristischen Rat einholt, kann Konflikte effizient und kalkulierbar lösen.
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